Ursachen und Folgen – Betonpfannen

Die Betonpfannen, die bei der ursprünglichen Herstellung eigentlich gut gepresst und robust, dabei rau und von vornherein offenporig waren, wurden lediglich mit einem farbigen Granulat besandet, bei späterer Herstellung oberflächlich kunststoffbeschichtet. Im Laufe der Zeit verliert die Besandung (Kunststoffbeschichtung) durch Witterungseinflüsse an Haftung, und die Pfannen fangen an abzusanden. Die Dachoberfläche sieht allmählich fleckig aus; der lösende Sand belastet zusätzlich die Dachrinnen und verhindert den reibungslosen Wasserablauf. Eine offenporige Pfannenoberfläche führt zunächst zu einer Anfeuchtung des oberen Teiles der Dachpfanne. Das Regenwasser dringt nach der Berührung mit dem schmutzigen Dach in die feinsten Kapillaren ein und bringt Pollen, Sporen von verschiedenen Pflanzen, Vogelkot, etc. mit. Die Pfannen speichern dieses schmutzige Wasser, wie ein Schwamm. Auch die vom Wind mitgebrachten Körner, Samen, Nadeln und Grashalme setzen sich an der rauen Oberfläche fest.

Im Laufe der Zeit entstehen bei feuchtem Klima in den Poren und Kapillaren der Pfanne Algen, Moose und Flechten. Besonders die allgemein bekannte weißgelbliche, sich in kreisförmigen Flecken über das Dach verteilende, krustenartige Mauerflechte (lecanora muralis) speichert Feuchtigkeit und beschleunigt den Alterungsprozess.

 

In seltenen Fällen verursachen Flechten und Moose in den Falzbereichen der Pfannen sogar einen Rückstau des Regenwassers, so dass es unter den Überlappungen unbemerkbar durchdringt. Zunächst sieht das Dach nur fleckig und optisch störend aus. Später verlieren die alternden und häufig nassen Pfannen langsam ihre dichtende Wirkung.

Die Probleme sind seit Jahren bekannt und so verbreitet, dass auch die unabhängige Wikipedia auf der Internetseite: http://de.wikipedia.org/wiki/Betondachstein – Abschnitt: Betondachsteine, § Betondachsteine mit naturrauher Oberfläche; Probleme früherer Oberflächen  kritisch berichtet. Durch diese dauerhafte Belastung werden die Pfannen nach mehreren Jahrzehnten zunehmend mürbe und spröde.  Besonders bei alten und porösen Pfannen entstehen bei Frost Risse (zuerst an der Oberfläche, später in der ganzen Pfanne), bedingt durch Spannungen und eine sprengende Ausdehnungskraft vom in den Poren gefrorenen Wasser. Schlimmstenfalls können Teile der Pfannen abbrechen. Das Wasser kann dadurch tiefer und vor allem schneller eindringen, wodurch Wasserschäden auftreten können. Die Lattung und entsprechend die gesamte Dachkonstruktion kann in Mitleidenschaft gezogen werden.