11 Tipps bevor man einen Auftrag erteilt:

  1. Vorsicht vor Firmen oder Einzelunternehmern, die ohne ausführliches Angebot, Bedenkzeit und schriftlichen Vertrag mit detailliert fixierten Leistungen sofort mit der Arbeit anfangen wollen oder „Farbe übrig“ haben.
  2. Vorsicht, wenn jemand ein altes, besandetes Dach nur imprägnieren oder versiegeln will. Diese Dienstleistungen erfolgen mit einer Klarflüssigkeit, bringen keinen Farbton, keine Deckung und dauerhafte Schließung der Poren, haben einen relativ kurzfristigen Effekt hinsichtlich der Nichtentstehung von Flechten und Moosen. Außerdem sieht das Dach nach der Dachreinigung ohne Farbbeschichtung fleckig und nicht gleichmäßig aus.
  3. Vorsicht, wenn im schriftlichen Vertrag keine feste Adresse, HRA oder HRB Nummer beim zuständigen Amtsgericht, Steuernummer, Festnetztelefonnummer, Bankverbindung, Erklärung über Widerrufsrecht und andere gewöhnliche Merkmale angegeben sind.
  4. Vorsicht vor Anbietern der Dachbeschichtungen, die einen Firmensitz im Ausland haben oder keinen Festpreis anbieten. Im ersten Fall gilt kein deutsches Recht. Reklamationen, Nachbesserungen, Garantieansprüche oder Klagen sind kaum durchsetzbar. Im zweiten Fall hat die ausführende Firma sehr viel Spielraum um etwas „Unvorgesehenes“ zu entdecken um damit Preiserhöhung zu rechtfertigen.
  5. Vorsicht vor Betrieben oder Einzelbeschichtern, die keine mehrjährigen Referenzadressen nachweisen können oder aus weit entfernen Regionen als „Nomaden“ ungefragt an der Haustür werben.
  6. Vorsicht, wenn jemand mit besonderem Preisnachlass nach Musterhäusern zum Beschichten sucht oder eine ungewöhnlich großzügige Garantie anbietet. Dachbeschichtungen sind mittlerweile sehr bekannt, fast in jedem abgelegenen Dorf kann man eine finden. Es befinden sich also überall ausreichend Musterhäuser. Ob so eine Firma in den angegebenen z.B. 20-25 Jahren Garantiezeit noch existiert, ist aus unserer Erfahrung sehr zu bezweifeln.
  7. Vorsicht, wenn jemand an der Haustür, am Telefon, auf der Messe, im nichts sagenden kleinen Flyer, ohne das Dach vorher ausführlich angeschaut zu haben, einen unglaublich günstigen Quadratmeterpreis verspricht. Erstens übersieht der Interessent häufig das kleine Wort ab. Zweitens weiß man nicht, ob eine separate Grundierung erfolgt. Drittens weiß man nichts über die Qualität der Farbe (Reinacrylat? Acrylatbasis oder Copolymeracrylat? usw.). Viertens wird der Preis sehr häufig ohne MwSt. angegeben. Fünftens weiß man nicht, ob die Beschichtung nass in nass, oder trocken in trocken erbracht wird, was den Verbrauch, die daraus entstehende Schichtstärke und damit verbundene Haltbarkeit und Aussehen sehr stark beeinflusst. Sechstens kann bei gleicher Dachfläche der Materialverbrauch bei einem Dach mit alten grobbesandeten Pfannen im Vergleich zu einem Dach mit relativ neuen Pfannen doppelt so hoch sein, mit der Folge, dass die Beschichtung entsprechend mit zweimal weniger Farbmenge als notwendig vorgenommen werden muss um den vorher angekündigten Quadratmeterpreis einzuhalten. Die Qualität einer solchen „Beschichtung“ wird sich erst nach ca. 4-5 Jahren offenbaren, allerdings kann die ausführende Firma womöglich bereits verschwunden und nicht mehr verfügbar sein.
  8. Vorsicht, wenn der potentielle Auftragnehmer eine vor kurzem gegründete Ltd. ist. Juristisch ist es nicht zu beanstanden, jedoch zeigt unsere langjährige Erfahrung, dass hier oft mit Betrug zu rechnen ist. Leider wurden von uns zu viele Fälle beobachtet, dass einige Anbieter eine schnell gegründete Ltd. genauso schnell liquidiert haben und dann eine neue mit einem etwas veränderten Namen nochmals gegründet haben. Auf diese Weise entweichen die Gründer der neuen Ltd. den alten Kundenreklamationen, Garantieansprüchen, usw. Die alten Garantieansprüche gelten juristisch für die Kunden als nicht verloren, sind aber in der Praxis realistisch nicht mehr durchsetzbar.
  9. Vorsicht, wenn die Beschichtungsfirma keine eigene Internetpräsentation oder keine eigenen Prospekte hat, sondern den Prospekt vom Farbhersteller mit einem Stempel oder gar nur einer Handynummer versieht. Keinen Prospekt zu besitzen spricht nicht gerade von Seriosität. Im zweiten Fall hat die Firma kein „eigenes Gesicht“ um etwas Persönliches und Maßgeschneidertes anzubieten. Des Weiteren kann man vermuten, dass so eine Firma keine finanziellen Mittel hat um Prospekte zu verfassen und drucken zu lassen. Die Gründe dafür kann man nur erahnen oder in der Qualität der Dienstleistung suchen.
  10. Vorsicht, wenn der Vertreter oder Firmenrepräsentant versucht zu begründen, dass der vor „fünf Minuten“ ausgerechnete Preis nur heute gilt und bei einer Auftragserteilung in Kürze schon mit einem „saftigen“ Preisaufschlag zu rechnen ist. Mit diesen Druckmethoden versuchen unseriöse Firmen zu verhindern, dass Hausbesitzer in Ruhe einen detaillierten Vergleich der Leistungen, Preise, Garantieumfänge durchführen können. Es gibt seitens der ausführenden Firma bei der Planung von künftigen Dachbeschichtungen und Koordination mit anderen Baustellen keine mögliche Situation, bei der der Zeitpunkt der Auftragsvergabe für die weitere Planung zumindest für ein paar Tage belanglos ist.
  11. Vorsicht, wenn jemand versucht eine Dachbeschichtung in Rahmen einer Energiesparberatung anzudrehen oder wenn nicht existierende Rentnerrabatte versprochen werden. Eine Dachbeschichtung hat mit der Energieberatung nichts zu tun, es entstehen keinerlei Energieeinsparungen. Ein Rentnerrabatt ist ebenfalls ein plumper Trick ältere Interessenten zu ködern. Dieser angebliche Rabatt ist vor dem Verkauf sowieso eingerechnet, funktioniert aber bei naiven Interessenten nach wie vor.