Dachversiegelung, Dachimprägnierung.

Eine Dachbeschichtung darf allerdings nicht mit einer Dachversiegelung oder Dachimprägnierung verwechselt werden.
Bei der Dachbeschichtung wird nach der Dachreinigung und Grundierung zwei mal eine bestimmte Dachfarbe aufgetragen. Diese Dachfarbe hat selbstverständlich einen gewissen Farbton und eine gewisse Schichtdicke, die im Laufe der Zeit durch die Einwirkung von Witterungseinflüssen langsam abbaut und sich verringert.

Bei der Dachversiegelung oder Dachimprägnierung wird nach der Dachreinigung eine flüssige, farblose, wasserlösliche (häufig als wasserverdünnbares Konzentrat) Substanz aufgetragen, die tief in die Poren der Dachpfannen oder Dachziegel eintritt und auf der Molekularebene spezielle Nanostrukturen im Material bildet. Diese ultrafeinen Nanopartikel verbinden sich fest mit dem Untergrund und bilden an der Oberfläche von Dachsteinen oder Ziegeln eine wasserabweisende, hydrophobe Struktur. Die Regentropfen können nicht mehr in die Poren eindringen und Schmutz kann sich nicht mehr festsetzen. Es entsteht an der Oberfläche eine Art von Abperleffekt. Die Bildung von Algen, Moosen und Flechten wird zunächst verhindert bzw. deutlich erschwert. Der Farbton der Dachpfannen oder Ziegel wird durch eine farblose, transparente Dachversiegelung oder Imprägnierung nicht verändert, jedoch durch die vorherige Dachreinigung aufgefrischt.

Bei der Dachversiegelung oder Dachimprägnierung wir allerdings in der Regel lediglich eine Verfestigung der verwitterten Dachoberflächen erzielt, deswegen empfehlen wir dieses Verfahren nur an relativ frischen Betonpfannen mit intakter farblicher Oberfläche auszuführen oder an Tonziegeln mit lediglich leicht abgenutzter Engobe (gebrannte Schutzschicht). Für moderne, ab Werk beschichtete Betondachsteine oder Tonziegel mit gut erhaltener Engobe verwenden wir je nach Bedarf (Art des Untergrundes, Eindringtiefe, Wirkungsdauer, Abperleffekt, Gleichmäßigkeit, etc.) und Auswahl des Auftraggebers (unsere Beratung und Empfehlung vorausgesetzt) folgende farblose Versiegelungen:

Versiegelung auf Nanosilizium Basis – einfache Qualität, preiswert, relativ schwache Eindringtiefe und Wirkungsdauer

Versiegelung auf Nanosilan Basis – mittlere bis gute Qualität, angemessener Preis, durchschnittliche bis gute Eindringtiefe und Wirkungsdauer

Versiegelung auf Nanopolyurethan Basis – sehr gute Qualität, höhere Preisklasse, sehr gute Eindringtiefe und Wirkungsdauer

Durch farblose Versiegelung wird zwar eine höhere Eindringstiefe als bei farblichen Beschichtung erreicht, jedoch keine Schichtdicke an der Oberfläche gebildet, was insgesamt zu einer geringeren Schutzfunktion im Vergleich zu einer farblichen Dachbeschichtung führt. Im Laufe der Zeit verliert die Dachversiegelung Ihre hydrophobe Wirkung an Kraft und die bearbeitete Oberfläche wird zunehmend offenporiger.

Auch was das optische Aussehen betrifft, sind die Unterschiede zwischen einer hochwertigen Dachbeschichtung und einer Dachversiegelung nicht zu übersehen. Ein altes Dach mit z.B. besandeten Dachpfannen sieht nach einer Dachreinigung mit anschließender farblose Dachversiegelung immer noch unansehnlich und fleckig aus. Ein neuwertiges Dach mit einer intakten farblichen Werkbeschcihtung sieht nach einer fablosen Versiegelug jedoch gut und erfrieschend aus.
Ein altes Tonziegeldach mit teilweise zerkratzten, abgenutzten Ziegel und verwitterter Oberfläche wird durch eine Dachversiegelung oder Dachimprägnierung zwar aufgefrischt, jedoch nicht langfristig saniert, da die kleinen rötlichen Absplitterungen und Kratzer nicht überbeschichtet werden und nicht auf Dauer geschützt sind. Man sieht natürlich auch sofort die verbliebenen Farbunterschiede zwischen dem rötlichen Naturmaterial Ton und z.B. dunkler Engobe.

Preislich ist eine farblose Dachversiegelung selbstverständlich günstiger als eine farbliche Dachbeschichtung. Man muss allerdings im Klaren darüber sein, dass diese Maßnahmen unterschiedliche Sinn und Zweck haben und verschiedene Wirkung und Optik erreichen.